Lehm im Bundestag

Für Architects4Future durfte ich die Baustoffe Lehm und Stroh in der Diskussionsrunde “Baustoffe der Zukunft” der Bundestagsfraktion der Grünen vertreten.

Weitere nachwachsende Baustoffe, wie Paludi-Materialien und Holz, sowie der Recyclingbeton wurden in der Runde diskutiert. Nach einem kurzem Pitch ging es in eine vielfältige Diskussionsrunde. Was ist es, das wir brauchen, um erfolgreich eine Veränderung in der Baubranche zu erwirken? Welche Änderungen können wir erwirken, was müssen wir dazu noch entwickeln, und was ist schon längst da? Erstaunlicherweise gibt es vieles von dem, was wir für einen klimafreundlichen Umgang in unserer Bauweise brauchen schon längst. Nur setzen wir es kaum oder falsch ein.

Kassem Taher Saleh MdB (ganz links) und Sandra Detzer MdB (2.v.rechts) von der Bundestagsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen führten diese angeregte Diskussion an. Sie gingen mit vielen Eindrücken, Ideen und Anregungen im Gepäck zurück in Ihre Fraktion.

Glücklicherweise hat Björn mich begleitet, den ihr ja vielleicht auch schon über die Frühen Feierabend Treffs kennt. Wir haben im Anschluss noch jede Menge nette Unterhaltungen mit den Teilnehmer:innen und dem Gästen aus dem Publikum geführt und hoffen, dass unsere Anregungen in eine zukünftige Gestaltung unseres Bauwesens einfließen werden. Denn nur so erreichen wir eine Bauwende!

Was würdet ihr im Bundestag gerne einmal loswerden wollen, wenn ihr die Möglichkeit hättet? Schreibt es mir gerne in die Kommentare.

Herzlichst, Sandra

Ihr wollt einmal zuschauen, wenn solche Diskussionen stattfinden? Es lohnt sich bestimmt. Hier findet ihr die öffentlichen Termine: https://www.gruene-bundestag.de/termine

Lettland und die rote Lehmgrube


Eine rote Lehmgrube während meines Besuchs im fernen Lettland 🧡 Eigentlich habe ich persönlich rot immer mit den Erden auf dem afrikanischen Kontinent verknüpft. Verrückt, wie wenig wir wissen, was genau sich unter der Erdoberfläche verbirgt, die wir bewohnen. Eine Ton- oder Lehmgrube erzählt uns die Geschichte von tausenden oder gar Millionen Jahren.

Außerdem ist es sehr spannend zu sehen, welcher Aufmerksamkeit sich das Bauen mit Lehmbaustoffen bereits bei unseren EU Nachbarn erfreut. Die Produktion eines dortigen Ziegelherstellers wird sich künftig auch auf den Lehmstein ausrichten, eine ungebrannte Version seines “großen Bruders”. Übrigens als erste ihres Landes.

Energiesparen und zirkuläres Bauen sind hier die Devise. Und ich bin schwer begeistert.

Die Bauwende nimmt eindeutig Fahrt auf! Oder was meinst du?

Herzlichst, Sandra

#bautkeinenscheiss

Der beste Hashtag seit Langem! 😎 Viel mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen… 

…denn Scheiss bauen können wir, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes! Definierte Standards, Lehrpläne, Normen, Gesetze und nicht zuletzt der Begriff des “konventionellen Bauens” machen es schwer auch mal über den Tellerrand zu schauen. Dabei verpassen wir Chancen und Innovationen, die wir dringend brauchen! Es liegt vor uns, wir müssen es nur tun.

Also Leute: Baut keinen Scheiss! 😉

Danke an architects4future für diesen treffenden Begriff, passend zur Bauwende. 

Herzlichst, Sandra

7 gute Gründe, mit Lehm zu bauen

Themen wie Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und Achtsamkeit sind in aller Munde und aktuell Auslöser für eine Trendwende. Im Bausektor kommen diese Werte gerade erst an und sorgen derzeit für einen Umbruch. Wie bauen wir in Zukunft? Lehm als alt bekannter Baustoff bietet eine Menge an Möglichkeiten.

Mit Lehm bauen.
Aber warum?

Hier findest du 7 Gründe, warum es absolut Sinn macht, ein Gebäude mit Lehm zu bauen:

1. Lehm ist gesund

Du bist Allergiker oder Asthmatiker oder reagierst sensibel auf Strahlung? Lehmputz hat die positive Eigenschaft, Schadstoffe aus der Luft zu filtern. Er absorbiert Strahlung und reduziert so die Belastung auf den menschlichen Körper. Außerdem sorgt er für eine konstante relative Luftfeuchtigkeit und damit für ein gesundes Raumklima.

2. Lehm ist ökologisch und nachhaltig

Lehm kann direkt aus deiner eigenen Baugrube verwendet werden. Er funktioniert als Baustoff ganz ohne chemische Zuschlagsstoffe und ist ohne Qualitätsverlust wiederverwendbar. Die Herstellungsenergie von Lehm ist sehr gering. Ebenso ist die Bilanz der Betriebsenergie sehenswert, wenn ein entsprechender Anteil an Lehmbaustoffen im Haus verbaut ist. Denn er speichert Wärme und gibt sie im “richtigen” Zyklus wieder ab und reduziert so Heizkosten und Stromverbrauch.

3. Lehm ist leicht zu verbauen

Ein Lehmhaus kann eigentlich jeder selbst bauen. Den Umgang mit Lehm kann man schnell und unkompliziert erlernen. Durch seine natürliche Haptik lassen sich viele Menschen meist davon begeistern selbst Hand anzulegen. So können schnell partizipative Projekte entstehen. Eine Anleitung von einem Fachmann oder einer Fachfrau ist dennoch, auch bei Eigenbauprojekten, empfehlenswert.

4. Lehm ist ein alt bekannter Baustoff

Lehm hat ein Vorkommen in der ganzen Welt. In Deutschland ist er eher aus dem Fachwerkbau bekannt. Heute leben etwa noch 30% der Weltbevölkerung in Lehmbauten. Durch diese weite Verbreitung gibt es ein sehr altes Wissen, auf das wir nur zurückgreifen brauchen. 

5. Lehm ist erschwinglich

Entgegen vieler Behauptungen ist ein Haus aus Lehm durchaus bezahlbar. Im Vergleich zu vielen Baustoffen, die aufgrund von Ressourcenknappheit und Lieferengpässen ihre Preise regelmäßig anheben müssen, bleibt der Baustoff Lehm stabil.

6. Lehm ist flexibel einsetzbar und sicher

Lehmbaustoffe ergänzen sich sehr gut mit Stroh und Holz und vielen weiteren organischen und mineralischen Materialien. Es gibt viele Möglichkeiten Lehm mit anderen natürlichen Baustoffen zu kombinieren. Diese Symbiosen werden auch schon seit vielen Jahrhunderten erfolgreich bei Fachwerkhäusern angewandt. Wegen seiner hohen Dichte bietet Lehm außerdem einen hervorragenden Brand- und Schallschutz. 

7. Lehm ist sehenswert

Unter Lehmbau verstehen viele Menschen zuerst einmal runde bis unförmige Bauten, in die jemand eine Höhle reingeschält hat. Lehmbau kann aber auch zeitgemäss gestaltete Kunst und überaus moderne Architektur sein.

Vorarlberg Museum Bregenz

Habe ich etwa einen wichtigen Punkt vergessen?

Herzlichst, Sandra

Architects for Future !

Wie schön!

Eine Gruppe Studierender aus den Bereichen Architektur und Bauingenieurwesen hat die Initiative “Architects for Future” gestartet, mit der sie solidarisch zur *Fridays for Future” Bewegung stehen.

Sie beschreiben in Ihrer Petition die Fehlentwicklung der Baubranche, mahnen vor Verschwendung unserer Ressourcen und fordern eine nachhaltigere Bauwirtschaft. Und ihr könnt sie mit eurer Unterschrift unterstützen!

www.architects4future.de

Ein Schritt der schon lange fällig ist.

Ich danke euch, liebe Initiatoren, dass wir mit “Architects for Future” eine Möglichkeit haben uns solidarisch zu zeigen und unsere Stimme laut zu machen für eine Veränderung in der Baubranche – weg von Abriss hin zu Recycling und natürlichen Baumaterialien.

Liken und gerne teilen, aber vor allem die Petition unterzeichnen!

Herzlichst, Sandra

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