LEHMBAU

Was ist Lehmbau?

“Lehmbau” bezeichnet das Bauen von Häusern mit teilweiser oder vollständiger Verwendung von Lehm als Baustoff, oder eben diese Bauten selbst. Es gibt zahlreiche Techniken, die durch entsprechende Zusammensetzung und Verarbeitung des Rohmaterials für unterschiedliche Anwendungen geeignet sind.

Lehm ist in fast allen Bereichen dieser Welt vorhanden und kann als solcher oftmals auch direkt verwendet werden. Für alle Anwendungsfälle mit Lehm gibt es mittlerweile auch die Möglichkeit fertige Mischungen ab Lager zu kaufen. Es ist generell nicht notwendig Lehm mit Zuschlägen (Zement, etc.) zu stabilisieren. Seine extrem günstigen Eigenschaften machen es möglich, dass Lehm ganz ohne Qualitätsverlust in allen Einsatzbereichen mehrfach verwendet und danach auch wieder in den ökologischen Kreislauf zurückgeführt werden kann.

Lehmbaustelle zur neuen Halle für Lehm.Ton.Erde in Schlins

Ökobilanz

Der Co2-Ausstoß für eine Lehmwand ist im Vergleich zu einer gleich großen Wand aus Beton um ein vielfaches kleiner. Das Rohmaterial kann im günstigsten Fall direkt aus der Baugrube entnommen und weiter verarbeitet werden. Dabei fällt die teure Entsorgung des Aushubs und zusätzlich auch die Anschaffung von neuem Baumaterial, wie bspw. Beton, weg.

Der verbaute Lehm kann jederzeit wieder abgebaut, neu vermischt und wieder verarbeitet werden, ohne jeglichen Qualitätsverlust. Diese Eigenschaft sichert ihm den ungeschlagenen Platz 1 in der Recyclingskala.

Die Lehmbautechniken

Unzählige Techniken verleihen dem Lehm seine Vielseitigkeit. Nicht umsonst ist er für seine warme und abwechslungsreiche Optik bekannt. Diese Optik entsteht natürlich durch die jeweilige Technik, die angewandt wird.

Lehm wird vor allem als Putz verwendet, da bereits eine recht dünne Putzschicht ausreicht, um erste positiven Effekte des Lehms nutzen zu können. Ein Putz aus Lehm kann unterschiedlich wirken, je nach dem wie man ihn bearbeitet. Von glatten weißen Wänden, bis hin zu bunten rauen oder gestalteten Oberflächen ist fast alles möglich.

Lehm kann aber auch gestampft eine tragende Rolle als raumtrennende Wand spielen oder zu einer Platte verpresst als Putzträger im Holzbau genutzt werden. Mauersteine aus Lehm sind auch schon in aller Munde. Diese werden natürlich mit einem Mörtel aus Lehm vermauert. Alte Traditionen, wie den Wellerlehm oder Fachwerksausfachungen aus Strohlehm verschwinden leider immer mehr aus unserer Tradition. Dafür entstehen aber neue Möglichkeiten, wie etwa die Vorfertigung von Stampflehmwänden.

Was ist Lehm?

Lehm ist ein Gemisch aus Ton, Sand, Schluff und Kies. Die Art des Tonminerals gibt die Farbe des Lehms vor. Deshalb gibt es auf unserer Welt so viele verschiedene Farben in der Erde, von gelb über rot, braun, weiß bis fast schwarz und vielerlei Grautöne.

Lehmboden auf Sizilien

Gut für den Menschen…

Lehm ist nicht nur ökologisch und damit eine Wohltat für Natur und Umwelt, sondern auch für den Menschen ganz direkt. Lehm im Wohn- oder Arbeitsraum reguliert die Luftfeuchtigkeit, speichert Wärme im Winter und hält die Hitze im Sommer ab. Er egalisiert schlechte Gerüche und säubert die Raumluft für Allergiker. 

Noch nicht genug gehört? Hier erfährst du mehr über die Vor- und Nachteile des Lehms.

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